19.01.2015
Cookies - Speichern von Nutzerdaten im Internet - Schaltplatz.de
Das Thema Speicherung von Nutzerdaten im Internet wird sowohl auf Seiten der Nutzer als auch auf der Seite der Werbetreibenden intensiv diskutiert. Dateien, die Informationen der Websitebesucher sammeln, sogenannte Cookies, sind vielen Usern ein Dorn im Auge. Doch welche Möglichkeiten bieten sich durch den Einsatz von Cookies auf der eigenen Website?
Was ist ein Cookie?
Während Sie im Internet surfen, hinterlassen Sie digitale Fußabdrücke. Cookies machen sich dies zu Nutze. Wenn Sie eine Website besuchen, installieren sich die Cookies automatisch in Form kleiner Dateien auf Ihrem Rechner. In manchen Webbrowsern findet sich für jedes Cookie auch eine entsprechende Datei. In anderen Browsern wiederum findet man eine Datei mit allen Cookies, die im Nutzerprofil abgelegt ist. Doch die eigentlich interessante Frage ist, welche Informationen speichern die Cookies? In erster Linie handelt es sich um persönliche Nutzereigenschaften, also beispielsweise individuelle Seiteneinstellungen oder die gewählte Sprache, wie lange surft man auf den Websites. Beim erneuten Besuchen der Website werden die gespeicherten Dateninformationen an die Website zurückgespielt. So wissen Websitebetreiber welche Informationen Sie vermutlich bevorzugen und welche Informationen für Sie nicht von Interesse sind. Neben solchen Nutzereinstellungen speichern Cookies darüber hinaus auch persönliche Daten wie Name, E-Mail-Adressen oder die Handynummer.Nicht nur eine Sorte - wie funktionieren Cookies?
Websites greifen jedoch nicht unbefugt auf die Daten zu, sondern nur auf die Informationen, die der User preisgibt. Dies geschieht z.T. bereitwillig und zum andern unfreiwillig, da der User oft nicht weiß, welche Daten er alle übermittelt. So ist es Cookies letztendlich auch nicht möglich auf andere Dateien auf Ihrem PC zuzugreifen. Wenn ein User also die voreingestellten Funktionen seines Browsers nutzt, läuft er Gefahr Daten preiszugeben. Da Cookies dann quasi mit Erlaubnis auf die Nutzerdaten zugreifen, erfährt der User nicht, wenn eine Website Cookies verwendet. Um dies zu verhindern, müsste er den Browser so konfigurieren, dass Cookies erst um Erlaubnis fragen müssen und somit den User aufmerksam machen. Eine temporäre Beschränkung der Freigabe für Cookies während Browser-Sitzungen ist auch möglich. Letztendlich gibt es zwei Wege wie Cookies funktionieren. Entweder werden sie über den Header einer Website aktiviert oder über ein lokales JavaScript ausgeführt, das meist in Form einer Textdatei vorliegt.Cookies und Target Marketing
Cookies sind ein beliebtes Tool im Onlinemarketing. Besucht ein Nutzer einen Onlineshop und kauft dort Ware, weil er durch eine andere Website dort hingeleitet wurde, so können Cookieweichen diese Customer Journey nachvollziehen. Durch das Cookie-Tracking können Provisionen transparent zugeordnet werden, da der Besuch eines Users genau nachverfolgt werden kann. Für Online-Shops sind Cookies darüberhinaus hilfreich um zielgruppenspezifische Mails oder andere Werbemaßnahmen zu Versenden. Das Benutzerprofil eines Kunden kann durch die gesammelten Informationen des Cookies abgerufen und für personalisierte Werbezwecke bzw. die direkte Ansprache über Warenangebote genutzt werden. Da User selten die vorhandenen Cookies löschen oder ihre Web-Einstellungen anpassen, werden Zielgruppendefinitionen durch Target Marketing immer effizienter. Daher werden Cookies auch gerne im Bereich Suchmaschinenoptimierung eingesetzt. Die Cookies sammeln Informationen, welche Websites besucht wurden. Damit lassen sich Ergebnisse von Suchmaschinen langfristig verbessern.Rechtliche Aspekte - Cookies und der rechtliche Rahmen in Deutschland
Die Schwierigkeit beim Target Marketing ist, dass es zwar datenschutz- und wettbewerbsrechtlichen Beschränkungen unterliegt, aber grundsätzlich nicht unzulässig ist. Informationen, die zum Betreiben eines Internetangebotes notwendig sind, wie beispielsweise die temporäre Speicherung eines Warenkorbs, dürfen kommerziell ausgewertet werden. Darüberhinaus muss jeder Speicherung an Daten vorher eine Einwilligung der Nutzer vorausgehen. Die Einwilligung setzt wiederum eine ausreichende Kenntnis über den Zweck der Datenspeicherung voraus. Werden anonyme Daten rein zu statistischen Zwecken erhoben, greift der Datenschutz nicht. Dazu muss garantiert sein, dass keine Re-Identifizierung der Nutzer durch das Zuspielen von Informationen aus der Installation von Cookies möglich ist. Dennoch gibt es eine große Anzahl von Websites, die widerrechtlich Nutzerdaten im Hintergrund tracken. Diese Websites und ihre Vorgehensweise sind für Laien beim Surfen durch das Netz oft nicht identifizierbar. Eine Verfolgung der Betreiber solcher Websites ist oft nur schwer möglich, da die Betreiber ihren Geschäftssitz nicht in Deutschland, sondern im Ausland haben.Um das Tracken möglichst auszuschließen, empfehlen sich restriktive Browsereinstellungen und sogenannte Plugins, die das Daten-Tracking möglichst unterdrücken.
Die neue Form - Was ist ein universeller Cookie?
Nachdem es Betreiber von Websites mit Cookies zunehmend schwer hatten, Daten und Informationen ihrer User zu sammeln, haben Suchmaschinen-Anbieter und Social Media Plattformen nun die nächste Runde eingeläutet. Diese stehen unmittelbar vor der Einführung universeller Cookies in Deutschland und führen dazu schon Beta Test durch.Was am Ende genau mit den gewonnen Daten passiert, bleibt momentan nur zu vermuten. Die universellen Cookies sollen in der Lage sein, sich zu verbinden. So können User, die zeitgleich bei einem Social Media Portal als auch in einem Online Shop eingeloggt sind, identifiziert und die Daten beider Websites verknüpft werden. Zuvor lag der Speicherort separat in den Browsern selbst. In der nahen Zukunft lässt sich die einzelne Analyse eines Cookies dann mit anderen zusammenführen. Dadurch können Nutzer und ihre Wege im Netz präzise verfolgt werden. Werbung kann so noch stärker personalisiert werden. Die Kunden bekommen am Ende nur noch Produkte zu sehen, die sie durch ihr Interessenprofil unbewusst den Cookies übermittelt haben. Für Online-Shops und ihre Betreiber liegt der Vorteil in einer Minimierung der Kaufabbruchrate. Die Conversionrate wird dagegen deutlich verbessert. Nutznießer sind die Portale und Shops. Der User hat das Problem, das er vom Tracking selten etwas erfährt. Die Seitenbetreiber werden dies nicht freiwillig nach außen kommunizieren. Aber selbst wenn der Nutzer Konten bei entsprechenden Portalen löscht, so bleiben bereits gesendete Daten davon unberührt. Wird eine - durch Cookies vernetzte - Website aufgerufen, wird der Nutzer bzw. sein Nutzerprofil dennoch identifiziert.